Der Nationalpark Los Glaciares in Patagonien – Fallende Monster und riesige Eiswände

Die meisten stellen sich unter Südamerika wohl Dschungel, Hitze oder die Anden vor. Doch dieser Kontinent ist extrem vielseitig. In Patagonien zum Beispiel findet man riesige Gletscher und weite Eiswüsten eingebettet in eine atemberaubende Landschaft. Das ist der Nationalpark Los Glaciares.

Schnatternde Pinguine, große Seeelefanten, krachende Eismassen und leuchtende Eistunnel treffen hier direkt auf Granitberge mit bizarren Gesteinsformartionen. Im argentinischen Teil Patagoniens an der Grenze zu Chile, genauer gesagt in der Provinz Santa Cruz, liegt der Nationalpark Los Glaciares. Auf einer Fläche von 4459 km² erstrecken sich hier riesige Gletscherformationen, die größten Südamerikas. 1981 erklärte die UNESCO dieses Gebiet zum Weltnaturerbe um diese einzigartigen Eismassen zu schützen und zu erhalten.

Insgesamt sind es rund 356 verschiedene Gletscher. Die drei größten und beeindruckendsten sind die Gletscher von Perito Moreno, Upsala und Viedma. Wobei Perito Moreno mit Abstand die Hauptattraktion ist. Jährlich kommen Tausende von Touristen hierher um die Ausmaße dieses Eismonsters zu bestaunen. Der 60 km lange Gletscher mündet schließlich in den Lago Argentino, wo sich normalerweise alle drei bis vier Jahre ein unglaubliches Schauspiel ereignet. Von einer Eiswand von 5 km Länge und einer Höhe von über 60 m brechen gewaltige Eisstücke ab und stürzen mit einem explosionsartigen, lauten Knall in den Lago Argentino. Dort lösen sie hohe Wellen aus, stapeln sich und zerbrechen. Dies kommt daher, da der Gletscher permanent in Bewegung ist und die Eismassen so hin und her schiebt.

Durch die kleineren Gletscher kann man aber auch weniger laute und gefährliche, aber dafür nicht minder fesselnde Wanderungen unternehmen. Über schier endlos tiefe Gletscherspalten hinweg und durch blau leuchtende Eistunnel kommt man dann durch Wälder und an strahlend blauen Seen vorbei.

Von Norden nach Süden zieht sich hier eine massive Gebirgskette, wobei der Berg Fitz Roy im Norden mit einer Höhe von 3.405 m eindeutig das landschaftliche Bild dominiert, dicht gefolgt vom Cerro Torre mit 3.128 m Höhe. Der Fitz Roy ist teil eines Granitbergmassivs von unbeschreiblicher Schönheit. Bizarre Gesteinsformationen in den unterschiedlichsten Farben und Formen bieten einer Vielzahl von Tieren und Pflanzen eine Heimat, viele davon sind gefährdet oder vom Aussterben bedroht. Doch hier sind sie noch sicher.

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Mittlerweile ist der Nationalpark Los Glaciares gut touristisch erschlossen. Es gibt Hotels, Restaurants und unendliche Ausflugsmöglichkeiten, von Klettertouren über Wanderungen bis hin zu Bootsfahrten.

Wer hier einmal war, wird diese Landschaft garantiert niemals vergessen!

Reiseinfos und Buchungsmöglichkeiten gibt es zum Beispiel bei enjoy-patagonia.org…