Dolmen und Menhire in der Bretagne – Megalithen in Frankreich

In der Bretagne gibt es viele Sehenswürdigkeiten. Zu den ältesten gehören wohl die Menhire und Dolmen, die überall im Land zu finden sind. Menhire sind Megalithen, also monströse Steinkolosse, die oft im freien Feld zu finden sind. Eifrige Asterix-Leser kennen sie auch als Hinkelsteine.

Die wohl bekannteste Anhäufung solcher Steine findet man bei Stonehenge, aber auch in der Bretagne gehören sie zu den landschaftlichen Sehenswürdigkeiten des Landes.

Viele der Menhire und Dolmen stammen noch aus der Jungsteinzeit und einige wenige zeigen Bildnisse von Göttern. Die bekanntesten Menhire in der Bretagne sind wohl der Menhir von Kerloas bei Plourazel im Department Finistére und der Grand Menhir Brisé in Locmariaquer in Morbihan. Letzterer gilt als größter Menhir in der Bretagne. Auch Gruppierungen von mehreren Megalithen, die tischförmig aufgestapelt wurden finden sich besonders im Departement Morbihan. Die sogenannten „Dolmen“ finden sich besonders um Locmariaque, zum Teil als Grabkammer, teilweise auch mitten im freien Feld.

Logistische Meisterleistung bei den Menhiren

Die riesigen Steine wurden teilweise aus weiten Entfernungen zu den Plätzen gebracht, wo sie auch heute noch zu finden sind und dann senkrecht in die Höhe gestemmt. Eine logistische Meisterleistung wenn man bedenkt, dass so ein Steinblock teilweise mehr als 100 Tonnen wiegen.

Megalithen sind selten bemalt oder haben Gravuren an ihrer Oberfläche. Eine Ausnahme bildet jedoch ein Menhir, der auf der Halbinsel Rhuys gefunden wurde, wenn man in diesem Fall Wikipedia den Glauben schenken darf. Als man ihn wieder aufrichtete, entdeckten die Forscher anscheinend eine Steinschnitzerei die wahrscheinlich eine Göttin zeigt. Ich selbst habe allerdings bisher nur unverzierte Menhire gesehen und war dennoch von der Größe dieser riesigen Steine beeindruckt.

Bretonische Menhire waren bis zu 20 Metern hoch

Archäologen gehen davon aus, dass die heute zerbrochenen Menhire in Frankreich schon vor Tausenden von Jahren umgestürzt wurden. Ein Beispiel ist wohl auch der Grand Menhir Brisé, der einst etwa 20 Meter hoch gewesen sein muss und nun zerbrochen ist. Mal zum Vergleich: einige Dorfkirchen, Leuchttürme oder Hochsilos sind etwa 20 Meter hoch. Nur noch etwa neun Meter des Menhirs stehen heute, weitere elf liegen in mehreren Stücken neben dem aufrechten Teil des Menhirs.

Dolmen auch im Fernsehen

Dolmen war auch der Titel einer Fernsehproduktion aus Frankreich, die die Mythen um die beeindruckenden Megalithen anschnitt, wenn auch eher ein Krimi war. Möchte man allerdings einen Eindruck von den grandiosen Menhiren bekommen und die wilde Natur der Bretagne und der vorgelagerten Inseln erleben, bieten sich ein paar schöne Impressionen. Allerdings schlägt ein Besuch dort alles ;-)