Joshua Tree in Kalifornien: Amerikanische Wüste, Inspiration und Einsamkeit

Im Bundesstaat Kalifornien findet sich mit dieser Kleinstadt auch einer der schönsten Naturparks Amerikas, der Joshua Tree National Park kann sich sehen lassen und ist eine weniger besuchte Alternative zum Yellowstone.

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Joshua Tree, nach den ungewöhnlichen Bäumen benannt, ist ein Ort in Kalifornien, der mit gerade mal 7400 Einwohnern kaum Eindruck zu machen scheint, doch genau dort, bei der Mojave Wüste, werden regelmäßig musikalische Juwelen geschliffen.

Joshua Tree

Eigentlich eine Art der Yucca, wurde die als Yucca brevifolia bezeichnete Baumart von den Mormonen als Joshua Tree benannt, die im 19. Jahrhundert durch die Mojave Wüste wanderten und durch die ungewöhnlichen Formen der Äste an den biblischen Joshua erinnert wurden, wie er seine Hände im Gebet zum Himmel streckt. Stadionband U2 benannten ihr Album von 1987 nach dem Baum, für dessen Bild sie sich sogar mit Fotograf Anton Corbijn auf Wüstenreise begaben.

Joshua Tree National Park

Der Nationalpark ist besonders für Kletterfreunde ein gefundenes Plätzchen, denn vorwiegend sind dort Gesteine und Berge zu finden, die durch ihre ungewöhnlichen Formen heraus stechen und gerade im Winter beliebt sind, wenn andere Gegenden durch Schnee unzugänglich werden. Zusammen mit den Joshua Trees und so mancher merkwürdiger Formation (etwa der durch Regentropfen entstandene Skull Rock, der einem Totenschädel gleicht), wirkt die Landschaft wie aus einem Science Fiction Film und vermittelt den Eindruck, man wäre vollkommen allein auf der Welt.

Urlaub in der Wüste

Urlaub kann man dort übrigens auch machen, 9 Campingplätze finden sich dort, wobei nur Black Rock Canyon und Cottonwood Wasser und Spültoiletten zur Verfügung stellen. Zudem ist Backcountry Campen – also das Campen in freier Natur – mit ein paar Einschränkungen erlaubt.

Für Wanderer gibt es verschiedene Wanderrouten, die individuell auf abenteuerliche und weniger abenteuerliche Wanderer abgestimmt sind. So kann man sicher vom Campingplatz aus eine szenische Route ablaufen, ohne allzu weit in die Wüste hinaus zu müssen (Hidden Valley, Indian Cove), während andere Strecken (Lost Horse Mine, Boy Scout Hiking) bis zu 30 Meilen und mehr quer durch die Wüste führen.

Für jeden Besucher sollte aber immer klar sein, dass dieser Naturpark seine Tücken hat, tagsüber können es auch mal über 40 Grad Celsius werden, weshalb man immer genug Wasser mithaben sollte. Ist man mit dem Auto unterwegs, sollte man auf Allradantrieb und bestenfalls einen Geländewagen setzen, da viele Strecken steinig und sandig sind.

Desert Sessions und Co

Diese surreale Umgebung hat auch ein musikalisches Mekka geboren, der in Joshua Tree geborene Josh Homme, Sänger der Queens of the Stone Age und ehemaliger Gitarrist bei Stonerrockern Kyuss hat dort seine berühmten Desert Sessions (u.A. mit PJ Harvey und Mark Lanegan) aufgenommen, mittlerweile ist das Rancho de la Luna Studio dort von vielen Musikern heiß begehrt, so nahm auch Natasha Khan ihr zweites Album bei den Joshua Trees auf, ebenso die britischen Rocker The Duke Spirit, sowie die Arctic Monkeys, die immerhin von Josh Homme produziert wurden.

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