Votivkirche in Wien – eines der bedeutendsten neugotischen Sakralbauwerke

Die Votivkirche in Wien, auch ‚Ringstraßendom‘ genannt, ist eine römisch-katholische Kirche im Bezirk Alsergrund und wurde am 24.April 1879 eingeweiht. Sie gilt als eines der bedeutendsten neugotischen Sakralbauwerke der Welt.

Die Votivkirche wird heutzutage auch als ‚kosmopolitische‚ Kirche angesehen, da sie verschiedene fremdsprachige Gemeinden Wiens beheimatet. Zudem gibt es seit letztem Jahr ein Museum im ehemaligen Kaiseroratorium, das verschiedene Objekte ausstellt, die mit dem Kirchenbau in Zusammenhang stehen.

Votivkirche – Entstehung

Die Entstehung geht auf ein geschichtsträchtiges Ereignis zurück, das sich am 18.Februar 1853 ereignete. An diesem Tag verübte der Schneider Janos Libényi ein Attentat auf Kaiser Franz Joseph I, was dieser jedoch überlebte. Der Bruder des Regierenden, Erzherzog Ferdinand Maximilian, veranlasste daraufhin eine Spendensammlung, an der knapp 300.000 Menschen teilnahmen, und die schließlich zur Errichtung der Votivkirche führte.

Den bedeutungsschweren Namen bekam die Kirche durch das Wort Votiv, welches den Dank für eine Hilfe in Not bezeichnet. Den daraufhin ausgeschriebenen Wettbewerb gewann der junge Architekt Heinrich Ferstel. 23 Jahre später, am Tag der Silberhochzeit des Kaiserpaares von Österreich, wurde die Kirche schließlich zelebrierend eingeweiht. Seit 1880 ist sie nun eine Pfarrkirche.

Votivkirche – Baustil

Die Votivkirche ist nach französischem Vorbild einer dreischiffigen Basilika im neugotischen Stil erbaut. Die Votivkirche am Rooseveltplatz besteht hauptsächlich aus hartem Sandstein. Ihre Funktion basierte ursprünglich auf der Idee, eine Ruhmeshalle für bedeutende österreichische Persönlichkeiten zu errichten.

Ihr Zustand ist mittlerweile bedenklich, da umfangreiche Sanierungs- und Reparaturmaßnahmen notwendig wären, die mehrere Jahre andauern und sehr viel Geld kosten würden. Daher soll nun ein Spendenaufruf die Kirche vor dem Verfall bewahren.

Die Votivkirche hat nicht die Funktion einer Gedenkstätte. Die einzigen Gebeine, die sie beherbergt, sind die von Feldhauptmann Niklas Graf von Salm. Dafür besitzt die Votivkirche den bedeutendsten flämischen Schnitzaltar, den ‚Antwerpener Altar‚, den Kaiser Franz Joseph im Jahre 1858 erwarb.