Bandiagara in Mali – Land der Dogon zwischen Fels und Lehm

Im Süden Malis erwartet Besucher ein besonderer Anblick: Das Land des Volkes der Dogon wird von einem langen, schroffen und irgendwie unwirklich wirkenden Felsmassiv bestimmt, das Bandiagara-Felsmassiv. Hier haben sich die Bewohner unendlich viele kleine kunstvolle Hütten angelegt, die einen schon von weitem in Kombination mit der Landschaft in den Bann ziehen.

Das rote Sandsteinmassiv Bandiagara erstreckt sich über 170 km. Mitten in den Sandebenen erheben sich Steilwände von rund 500 m Höhe. Weiter nach Norden hin steigt es dann immer mehr an und erreicht sogar mit dem Berg Hombori Tondo, dem größten Berg Malis, eine Höhe von 1.115 m über dem Meeresspiegel. Rund 300.000 Menschen des Volkes der Dogon leben hier.

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Vor über 800 Jahren floh dieses Volk in das unwirtliche Gebiet dieses afrikanischen Plateaus, vermutlich weil sie sich weigerten zum Islam bekehrt zu werden. Am Fuße der Felsen von Bandiagara errichteten sie sich eine neue Heimat, doch dabei verdrängten sie das Volk der Tellem, die sich in höhere Ebenen zurückzogen, die nur über Seile erreichbar waren. Die Tellem überlebten leider nicht lange und ihre kleinen in den Fels gehauenen Behausungen sind heute ein fester Bestandteil der Kultur der Dogon. Die meisten der ehemaligen Felsbehausungen dienen als heute als rituelle Begräbnisstätte.

Die Dogon selbst haben sich etliche kleine und größere Dörfer errichtet, die alle fast komplett aus Lehm gebaut sind uns sich perfekt in die Landschaft einfügen. Sie glauben nämlich, dass sie selbst aus Lehm gemacht und von der Sonne braun gebrannt wurden. In diesen Dörfern findet man zwar einfache Häuser und Gebäude, die aber im Kleinen so kunstvoll sind, dass sie schon fast wieder unwirklich wirken. Sie gehören wohl zu den schönsten Bauten, die das Land zu bieten hat und sind nicht umsonst auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes. Die kleinen Häuschen drängen sich dicht aneinander und sehen fast schon wie Gesichter mit einem Strohhut aus. Die Türen und Fenster sind mit kunstvollen Schnitzereien versehen, die leider nur allzu gerne von Touristen aufgekauft werden. Die Besitzer haben dann kein Holz mehr und müssen die Lücken mit Wellblech füllen. Also vor Ort nur die typischen kleinen geschnitzten Figuren kaufen, die sollen zudem noch magische Kräfte haben…

Es ist schwer die Dörfer der Dogon zu beschreiben. Am besten man schaut es sich selbst an, wenn man kann…

Einen guten Reisebericht findet ihr hier…