Der Kirindy-Wald auf Madagaskar – Lemuren hautnah erleben

Madagaskar ist ein eigenwilliger Ort mit einem ganz besonderen Charme, der einen nicht so schnell loslassen wird. Vor Jahrmillionen trennte sich die heutige Insel vom afrikanischen Kontinent und ging so evolutionstechnisch eigene Wege. Die meisten Tiere und Pflanzen gibt es nur hier. Wer nach Madagaskar kommt, kann einen kleinen Blick erheischen wie die Welt früher mal gewesen ist.

Um so wichtiger ist natürlich, dass man dieses Fleckchen Erde bewahrt. Doch auch hier roden die Menschen Hektar um Hektar von Wald und nehmen so der einzigartigen Flora und Fauna den Lebensraum. Erst in den letzten Jahren ist das Bewusstsein für die Umwelt langsam gewachsen und die letzten verbliebenen, unberührten Naturparadiese sind um so wichtiger.

Der Wald von Kirindy ist solch ein Ort. Häufig fast undurchdringlich, ist er bis heute nur in kleinen Teilen erforscht. So stößt man hier immer wieder auf ganz besondere Tiere und Pflanzen, die man sonst noch nie gesehen hat. Kirindy ist die Heimat des Fossa, eines großen katzenartigen Raubtiers, und auch der inzwischen berühmten Lemuren.

Lange Zeit hatten die Menschen Angst vor diesen eigentlich ziemlich putzigen Tierchen, denn sie sind nachtaktiv und ihre großen Augen können einem da schon mal einen Schauer über den Rücken jagen. Nicht umsonst tragen sie den Namen der römischen Totengeister. Doch eigentlich sind Lemuren sehr friedfertige Kreaturen, deren Leben aber den Forschern heute noch teilweise Rätsel aufgibt.

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Um mehr über die Welt von Kirindy zu erfahren, haben Wissenschaftler eine internationale Forschungsstation im Wald errichtet. Mittlerweile können auch Touristen diese besuchen und so fernab von der Zivilisation in die besondere Atmosphäre des Waldes eintauchen. Zum Übernachten gibt es dort Hütten und sogar ein kleines Restaurant ist vorhanden. Schlafsäcke und Mosquitonetze müssen selbst mitgebracht werden und auch die Anfahrt muss man selbst organisieren. Doch dafür wird man mit einem einmaligen Erlebnis belohnt. Die Einheimischen vor Ort bieten Führungen durch den Dschungel an, auf denen man mit viel Glück auch Lemuren, Chamäleons oder Schlangen sehen kann.

Kirindy muss unbedingt geschützt werden und im Idealfall zum Nationalpark erklärt werden.

Wer mehr wissen will, heute Abend zeigt der WDR um 20:15 Uhr die Doku „Ein Wald voller Gespenster“ über den Kirindy-Wald.