Der Nil – Lebensader in der Wüste

Heute noch, wie auch schon vor tausenden von Jahren, bringt der Fluss Nil Leben in die Wüstenländer an seinen Ufern. Er ist die Lebensader in einem Gebiet, in dem, bis auf ein paar vereinzelte Oasen, kein Wasser existiert und somit auch keine Landwirtschaft oder Kultur möglich wäre.

Mit dem Amazonas, der das wasserreichste Gebiet der Erde ist, ist der Nil mit 6.671 km der längste Fluss der Welt. Lange Zeit war die Entdeckung seines Quellflusses mit abenteuerlichen Expeditionen verknüpft und niemand konnte das Rätsel richtig lösen. So wurde lange fälschlicherweise der Blaue Nil für den Quellfluss gehalten. Doch dieser ist nur ein Nebenfluss dieses mächtige Stromes. Erst 1893 fand man den Ursprung des Nils, den Luvironza, den sogenannten Weißen Nil.

Nur durch den Nil war das Aufblühen der Hochkultur des Alten Ägyptens möglich. Einmal im Jahr überschwemmte der Fluss das umliegende Land und hinterließ den sehr fruchtbaren, dunklen Schlamm. Dieser eignete sich hervorragend für den landwirtschaftlichen Anbau und zur Herstellung von beispielsweise Ziegeln. So siedelten die Alten Ägypter sich um das Gebiet des Nils herum an. Um für die Trockenzeiten Wasser speichern zu können errichteten sie Stauseen und Kanäle.

So war der Fluss auch der Haupthandelsweg Ägyptens.

Heute tritt der Nil nicht mehr über die Ufer und der fruchtbare Schlamm bleibt aus, da der umstrittene Assuan-Staudamm ein Hochwasser verhindert.

Der Nil ist auch die Heimat einer einmaligen Tierwelt. Einige Tiere leben nur hier und tragen sogar den Nil in ihrem Namen: das Nilkrokodil, das Nilpferd, der Nilhecht oder die Nilgans, um nur ein paar zu nennen.

Wenn man den Nil und natürlich die umliegenden Gebiete, besonders die Bauten des alten Ägypten, erkunden will, empfiehlt sich eine von zahlreichen Nilkreuzfahrten.

Der Nil ist immer eine Reise wert. Man hat ständig das Gefühl zwischen Vergangenheit und Gegenwart hin und her zu treiben.