Heimat der Sultane – Der Topkapi-Palast in Istanbul

Wenn man Istanbul besucht, sollte man sich ein Highlight dieser faszinierenden Stadt auf keinen Fall entgehen lassen, den Topkapi-Palast. Jahrhundertelang war er der Wohnsitz der Sultane und das Verwaltungszentrum des osmanischen Reiches. Und natürlich werden viele auch gleich an den gleichnamigen Film mit Peter Ustinov denken. ;-)

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Im historischen Teil der türkischen Stadt wurde der Palast auf der Spitze einer Halbinsel in herrlicher Lage über dem Marmarameer und dem Goldenen Horn auf einem der sieben Hügel Istanbuls erbaut. Von hier hat man einen malerischen Blick über die Stadt und den Bosporus.

Im Jahr 1453, kurz nach der Eroberung Konstantinopels, ordnete Sultan Mehmet II. den Bau des Palastes an. Ursprünglich sollte er auf dem Platz der heutigen Universität errichtet werden, bis der Sultan sich dann doch entschied den byzantinischen Mangana-Palast wieder aufzubauen, nur eben prächtiger. Der Topkapi-Palast ruht also auf den Fundamenten dieses alten Herrschaftssitzes. Im türkischen heißt er Tokapi-Sarayi, was soviel wie „Kanonentor-Palast“ bedeutet. Dieser Name leitet sich von der hofeigenen Kanonengießerei ab, auf die der Sultan besonders stolz war.

Bis zum Jahr 1856 wohnten hier nun die Sultane, bis der Herrschaftssitz in eine neue Residenz am Ufer des Bosporus verlegt wurde. Seit 1923 ist der Topkapi-Palast ein Museum. Er besteht nicht aus einem einzigen Gebäudekomplex, sondern aus vier Höfen, die durch einzelne Tore voneinander getrennt sind und um die sich mehrer einzelne Gebäude gruppieren. Mit einer Geländegröße von 69 Hektar war er im Prinzip eine eigenen Stadt für sich, mit rund 5.000 Bewohnern. Heute kann man neben kostbaren Sammlungen natürlich vor allem die einzelnen Gemächer besichtigen.

Man betritt den Palast heute durch das mittlere Tor. Rechts und links wird es von zweit achteckigen Türmen flankiert, wo früher die zum Tode verurteilten gefangen gehalten wurden. Nur der Sultan durfte dieses Tor per Pferd passieren, alle anderen mussten laufen.

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Im ersten Hof waren in erster Linie die Gemächer der Bediensteten. Im zweiten spielte sich im Prinzip das politische Leben ab. Hier waren die Staats- und Verwaltungsräume und auch die Palastküche, die täglich 6.000 Mahlzeiten (!) kochen musste. Der dritte Hof ist der wohl schönste Teil des Palastes. Hier durfte man nur mit ausdrücklicher Genehmigung rein, denn hier befanden sich die Wohnräume des Sultans, die Palastschule und natürlich der berühmte Harem, mit ca. 2.000 Frauen, die von der Mutter des Sultans beaufsichtigt wurden. Zusätzlich fanden hier in prächtigen Räumen auch die Staatsempfänge statt. Der vierte Hof ist vor allem durch seine wunderschönen Gärten und Terrassen geprägt.

In allen Gebäuden des Palastes kann man den unermesslichen Reichtum der Osmanen erkennen. Man findet hier nur die edelsten Materialien wie Tropenhölzer, Marmor, alles reich verziert. Selbst die unwichtigsten Möbelstücke sind bis ins kleinste Detail ausstaffiert. Zudem wurde auch mit Gold für die vielen Verziehrungen nicht gespart.

Nicht nur die Lage des Topkapi-Palastes ist einzigartig, sondern auch seine Architektur, sein weites Gelände und die Geschichte, die man hier überall spürt. Ein Fest fürs Auge!

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