Klezmer in Osteuropa

In der jüdischsprachigen Welt kommt der Klezmer-Musik einer hohen Bedeutung zu. Diese traditionelle Form der Musik für Juden verfügt über eine lange Historie und ist über 300 Jahre alt. Trotz ihrer langen Geschichte fristet die Klezmer-Musik seit vielen Jahrzehnten ein Schattendasein.

Alte Tradition

Die Tradition dieser jüdischen Musikkunst geht bis auf das 17. Jahrhundert zurück. Historiker vermuten das die Wurzel der Klezmer-Musik in einem Gebiet liegen, das heute zur Bundesrepublik Deutschland gehört. Früh verbreitete sich dieser Musikstil auch in entfernte Gebiete bis nach Osteuropa. Auf dem Gebiet der heutigen Ukraine, Polen, Rumänien und Slowakei, im Norden bis nach Litauen und im Süden bis nach Moldova war die Klezmer-Musik stark verbreitet. Gespielt wird die Klezmer-Musik überwiegend auf bedeutenden Anlässen, sie gilt seit jeher als traditionelle Hochzeits- und Festtagsmusik der Juden.

Der Begriff Klezmer ist hingegen wenig traditionsreich. Erst in den 1930 Jahren wurde diese Bezeichnung vom jüdischen Wissenschaftler Moshe Beregovski erstmals verwendet. Im Zuge der Auferstehung der Klezmer-Musik in den 1970er Jahren manifestierte sich dieser Begriff und gehört seitdem zur gängigen Bezeichnung für diesen Musikstil.

Vielfältige Kultur

Die Tradition der jüdischen Kultur in Osteuropa ist vielfältig. Sie spiegelt sich auch in der facettenreichen Art der Klezmer-Musik wieder. Entscheidend wurde diese Musik über die Jahrhunderte von den Völkern beeinflusst, in denen die jüdischen Gemeinden waren. Mit der Vertreibung der der Juden aus Osteuropa wurde auch die Klezmer-Musik fast vollständig aus dem Alltag vertrieben. Sie wird heute fast ausschließlich von in Israel und den USA lebenden Juden gespielt. Ihre Wurzeln in Europa hat diese Musikrichtung aber bis heute nicht verloren. Auch wenn keine Juden die Klezmer-Musik mehr in Osteuropa spielen, so wurde diese Tradition von den Sinti und Roma übernommen.