Mit E-Auto durch Schleswig-Holstein

Husum – Hans-Peter Hoffmann vermietet Ferienhäuser in Sankt Peter-Ording. Als «winzigen Beitrag zur Verbesserung der Umweltsituation» bietet er seinen Gästen eine eigene Elektro-Tankstelle vor der Tür.

Bei seinem eigenen Auto setzt Hoffmann jedoch noch nicht auf «grüne Energie». Warum? «Ausreden –  die üblichen. Wenn die Industrie ihre Ankündigungen wahr macht – wahrscheinlich ab 2019», will auch er seine Benzin-Kutsche durch ein zeitgemäßes Fahrzeug ersetzen.

Solange müssen seine Gäste nicht warten. Sankt Peter-Ording stellt den Urlaubern schon jetzt ein kleines E-Auto zur Verfügung. Für 39 Euro kann der Flitzer tageweise bei der Tourismus-Zentrale gemietet werden. «Weil Mobilität bei uns und unseren Gästen eine große Rolle spielt und der ÖPNV in Region wenig her macht», erklärt Tourismusdirektorin Constanze Höfinghoff. Außerdem glaube die Gemeinde «als Nationalpark-Partner an alternative Mobilität».  

Dabei beträgt die maximale Mietdauer drei Tage. Weil die Gemeinde nicht in die klassische Autovermietung einsteigen will, sagt Höfinghoff. «Das Angebot soll Gästen und Einheimischen die Möglichkeit geben, die Region zu entdecken und zudem mal ein E-Auto zu testen. Es ergänzt das mangelnde ÖPNV-Angebot auf Eiderstedt.»

Urlauber, die einen nachhaltigen Urlaub am Weltnaturerbe Wattenmeer erleben wollen, erwarten umweltfreundliche und zeitgemäße Mobilitätsangebote, erklärt Frank Ketter von der Nordsee-Tourismus-Service GmbH (NTS). Er bringt die kleinen Flitzer nach Schleswig-Holstein. Die Idee stammt ursprünglich aus Niedersachsen. An Schleswig-Holsteins Nordseeküste soll mit dem Angebot unter anderem die Kooperation zwischen erneuerbarer Energie und Tourismus sichtbar gemacht werden, sagt Ketter. «Die Windbranche sponsort Beiträge zum Leasing.»

Zunächst werden neun weiß lackierte E-Autos den Urlaubern zur Verfügung stehen. Jeweils ein Wagen kommt nach Brunsbüttel, Büsum, Husum, auf die Hallig Langeness sowie auf die Inseln Pellworm und Amrum. Sylt wird zwei Fahrzeuge bekommen. Sankt Peter-Ording hat sein E-Mobil bereits seit Ende vergangenen Jahres, die anderen Kleinwagen werden nach Ostern ausgeliefert.

Fotocredits: Carsten Rehder
(dpa)

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