Naturparks in China

Von China hört man derzeit in den Nachrichten so einiges. Neben den Schreckensmeldungen zu Menschenrechtsverletzungen, Umweltzerstörungen und wirtschaftlichen Gefahren kommen die positiven Aspekte des Landes viel zu kurz. Dabei tut auch China aktiv etwas für den Umweltschutz, wenn auch die Maßnahmen mit dem rasanten Wirtschaftswachstum kaum mithalten können.

Aber nichtsdestotrotz betreibt China die weltweit umfangreichsten Umweltschutzprojekte und das Land besitzt über 180 Nationalparks. Ausgewiesen wurden die Parks – auf Chinesisch Guojiaji Fengjing Mingshengqu genannt (Nationales Gebiet von landschaftlichem und geschichtlichem Interesse) – in sechs Stufen in den Jahren 1982, 1988, 1994, 2002, 2004 und 2005. Die Entwicklung ist aber noch nicht abgeschlossen, weitere Parks sind in Planung.

Tourismus und Sehenswürdigkeiten

Viele der Parks sind nicht nur Naturschutzprojekte sondern aufgrund der Landschaft oder anderer Sehenswürdigkeiten auch Touristenmagnete. Was den Parks zwar einerseits sehr große Belastungen beschert, ihnen aber auch ihr Überleben sichert. Sogar die wohl berühmteste Sehenswürdigkeit Chinas, die Chinesische Mauer liegt zu einem kleinen Teil in einem Park und zwar im Badaling-Shisanling-Nationalpark in der Nähe von Chinas Hauptstadt Beijing. Auch sehr bekannt sind die Longmen-Grotten, etwa 12 Kilometer südlich von Luoyang gelegen. Auf etwa einem Kilometer Länge befinden sich hier 2345 in den Fels gehauene Grotten mit tausenden von Buddhastatuen in allen Größen. Auch die Grotten liegen in einem Park, dem Longmen-Nationalpark. Vor allem von den Motiven der chinesischen Malerei bekannt, sind die Karstkegelberge des Guilin Lijiang-Nationalpark. Auf einer Fahrt über den Li Fluss lässt sich diese Landschaft bestens bewundern, zur Hauptsaison allerdings in Begleitung hunderter weiterer Touristen. Ebenfalls an einem Fluss liegt der Changjiang Sanxia-Nationalpark, dieser umfasst die berühmten drei Schluchten Qutang, Wuxia und Xiling des Yangtse-Flusses. Nach diesen Schluchten wurde der gigantische Staudamm benannt, der leider dafür sorgt, dass die drei Schluchten heute so weit unter Wasser stehen, dass sie kaum noch als solche erkennbar sind. Sehr gut zu erkennen ist dagegen die Sehenswürdigkeit im Lishan-Nationalpark. Denn hier befinden sich die ausgegrabenen Überreste des Mausoleums von Qin Shihuangdi mit der legendären Terrakottaarmee.

Naturschutz

Aber auch reine Naturparks gibt es in China, beispielsweise der Xishuangbanna-Nationalpark, der größte Tropenwald in China und mittlerweile UNESCO-Biosphärenreservat. Solche Gebiete werden mittlerweile recht gut auch vor den Besuchermassen geschützt, wobei die meisten der chinesischen Parks eher dem Tourismus.

Bild von Florian Gerbig – Fotolia

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