Taos Pueblo – Älteste Siedlung der USA

 

Im Norden des US-Bundesstaats New Mexico liegt das wohl älteste, durchgehend bewohnte Dorf der Vereinigten Staaten, Taos Pueblo. Bereits im 10. Jahrhundert ließen sich hier Nachfahren der Anasazin-Indianer nieder. Doch auch, wenn die Siedlung heute vor allem vom Tourismus lebt, ist sie kein Museumsdorf, sondern ein lebendiger Zufluchtsort für die Indianer des Stammes der Taos.

Das Dorf, das im Indianerreservat Taos County liegt, besteht aus zwei Pueblos, durch die der Taos Pueblo River fließt. Die zwei großen Langhäuser und die meisten Bauten in Taos Pueblo bestehen aus Lehmziegeln im Adobe-Stil, die meist mehrstöckig sind. Auf der Südseite findet man kleinere einstöckige Häuser und vor jedem findet sich ein iglu-artiger Aufbau, der als Ofen zum Brotbacken dient, zudem noch ein paar Holzbauten zum Trocknen von Früchten.

In Taos Pueblo findet man auch zwei Kirchen, denn denn die Bewohner von Taos sind sehr religiös. Die meisten von ihnen sind römisch-katholisch. Doch dieser Glaube mischt sich mit dem alten Glauben ihrer Vorfahren. Die Taos leben im Einklang mit der Natur und nehmen ihr nur so viel, wie sie auch zurückgeben können. Genaue Details ihrer Riten und Bräuche sind für Außenstehende nicht zugänglich. Den Innenraum der „San-Geronimo-Kapelle“ darf man nicht fotografieren und an einem ihrer großen Feste, jedes Jahr Ende August, wird das ganze Gebiet für Nicht-Angehörige des Pueblos gesperrt.

Als Besucher sollte man sich also auf dem rund 40 km² großen Gelände immer angemessen verhalten. Man kann sich viele der faszinierenden Bauten anschauen und lernt einiges über die beeindruckende Kultur der Taos-Indianer. Nur ist Taos Pueblo eben kein Museum, sondern ein Dorf mit rund 1.200 Einwohnern, die man auch dementsprechend respektieren sollte. Seit 1992 steht das Dorf auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes.

Ein Besuch in Taos Pueblo lohnt sich in jedem Fall, denn hier bekommt man ein ursprünglicheres Gesicht der USA zu spüren.