Toledo – die alte Königsstadt

Wer den Namen Toledo heutzutage hört, der denkt möglicherweise an das Modell des spanischen Autobauers Seat. Die Stadt ist auch berühmt für seine Schwerter und das hier hergestellte Marzipan. Hoch oben auf einem Hügel erhebt sich die Altstadt, die den Besucher hineinzieht in die längst vergangene Zeit des Mittelalters.


Toledo war lange Zeit die Hauptstadt Spaniens. Im 16. Jahrhundert wurde Madrid das Zentrum des Reiches und Toledo verlor seine Bedeutung. Heute ist die Heimatstadt des berühmten Malers El Greco ein einziges Freiluftmuseum mit vielen alten Gebäuden und schmalen, mittelalterlichen Gassen. Ein Besuch lohnt, denn es gibt wirklich viel zu entdecken!

Ein Rundgang durch Toledo

Noch heute ist der Hauptzugang der Stadt die Puente de Alcántara, eine noch aus der Römerzeit stammende Brücke über den Fluss Tajo. Einhundert Meter über dem Fluss liegt die Stadt. Wer sich das Treppensteigen sparen möchte, der kann eine gigantische Freiluft-Rolltreppe bis ganz nach oben zum Alcázar benutzen. Der alte Königspalast ist das prominenteste Gebäude im Ort und schon von weitem zu sehen.

Die Stadt ist heute in 16 Bezirke untergliedert. Der historische Stadtkern innerhalb der alten Stadtmauern ist für den Touristen am interessantesten. Aufgrund der Vielzahl an historischen Gebäuden ist Toledo schon im Jahr 1986 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen worden. Heute zählt sie Stadt beinahe genauso viele Einwohner wie in ihrer Blüte im Hochmittelalter.

Wenn man sich vornimmt die Stadt zu Fuß zu entdecken, sollte man etwas sportlicher sein. Nach jeder Biegung der schmalen Straßen und Gassen geht es immer wieder erst bergab und dann wieder bergauf. Die alten Mauern scheinen zu einem zu sprechen und am Stadtrand hat man eine herrliche Aussicht über das Tal des Tajo, das sich tief unter der Stadt befindet. Grandios!

Toledos Sehenswürdigkeiten

Der Alcázar thront quasi über der Stadt. Der Bau hat seine Ursprünge in der Römerzeit. Im Zuge zahlreicher Umbauten, ist der Palast heute ein Beispiel für den Desomamentado- Stil der Spätrenaissance. Es waren im Übrigen auch die Römer, die anfingen Schwerter in Toledo herzustellen. Noch heute ist der Toledo-Stahl über die Grenzen der Stadt hinaus bekannt.

Eine weitere Sehenswürdigkeit Toledos ist die Kathedrale Santa María. Sie ist der Stammsitz des Erzbistums von Toledo und gehört mit ihrer Grundfläche von 12.000 qm zu den größten Kathedralen der Welt. Heute gilt sie zudem als das Hauptwerk der spanischen Gothik. An ihrer Stelle stand vor der Grundsteinlegung im Jahr 1227 eine westgotische Kirche. Sie war von den Mauren in eine Moschee umgebaut worden. Nach der Reconquista wurde sie abgerissen, um den muslimischen Einfluss vollständig zu eliminieren.

Von den ursprünglichen 10 Synagogen in der Stadt sind heute noch zwei erhalten geblieben. Die Synagoge El Transito aus dem 14. Jahrhundert und die Synagoge María la Blanca aus dem 12. Jahrhundert. Beide sind heute Museen. La Blanca sieht zudem bis auf das Chorhaupt noch heute aus wie eine Moschee aus der Almohadenzeit. El Transito begeistert mit einer Innendekoration im Mudéjar Stil und einer kunstvoll geschnitzten Decke aus Zedernholz.

Ein paar andere Kleinigkeiten in Toledo entdecken

Neben einem kleinen Stadttor, der Puerta de Arabe, steht eine Bronzestatue des berühmten Autors Miguel de Cervantes, der im Ausland vor allem wegen seines Abenteuerromans, Don Quichote berühmt geworden ist. Immerhin ist die Handlung in der Region Kastilien-La Mancha angesiedelt, deren Hauptstadt Toledo ist. Die Statue ist zwar nicht so imposant wie jene in Madrid, aber dennoch ein äußerst beliebtes Fotomotiv!

Dann gibt es noch unzählige kleine Konditoreien die Marzipan verkaufen. Neben dem Stahl ist die Stadt nämlich auch hierfür berühmt. Eine kleine Kostprobe sollten sich Besucher daher nicht entgehen lassen. Und bei all dem Überfluss an Sehenswürdigkeiten, kann es nun wirklich nicht schaden, es sich bei einer Tasse Kaffee in der spanischen Sonne gemütlich zu machen und das bunte Treiben anzuschauen.

Ansonsten empfiehlt es sich, ein wenig in der Stadt herumzulaufen. An vielen Ecken bieten sich grandiose Fotomotive. Im Museo Santa Cruz, wo zur Abwechslung mal kein Eintritt verlangt wird, kann eine Ausstellung über historische Fliesen besichtigt werden. Was anfangs vielleicht etwas langweilig klingt, ist unheimlich interessant. Auch Toledo war für mehrere Jahrhunderte ein Teil des maurischen Reiches Al Andalus. Daran erinnert das Museum, dass auch in architektonischer Hinsicht interessant ist.

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