In alte Zeiten eintauchen – die schönsten Heilbäder in Budapest

Schon die Römer und Osmanen wussten die heilsamen Quellen in und um Budapest zu schätzen. Insgesamt 123 an der Zahl sprudeln hier aus dem Boden. Noch heute bietet die Hauptstadt Ungarns wunderschöne Bäder – erleben Sie eine Zeitreise von Bad zu Bad.


Therme


Das Rudas-Bad: auf den Spuren der Osmanen

Nachdem die Osmanen die Stadt im Jahr 1541 eroberten, bauten sie Kirchen zu Moscheen um und errichteten über den Thermalquellen ihre Thermalbäder – so auch das Rudas-Bad, das um 1550 entstand. Es beeindruckt mit einem prächtigen Kuppelbau, der bis heute erhalten ist. Weil angeblich eine der Säulen, welche die Kuppel tragen, grün schimmerte, wurde es damals das „Bad der grünen Säule“ genannt. Neben dem wohltuenden Bad war das Rudas ein Ort des gesellschaftlichen Lebens der Osmanen: man nahm sich hier zwischen den Badegängen Zeit zum Essen und Trinken und machte sogar Geschäfte. Diener halfen den Gästen beim Umziehen, rasierten und massierten sie und putzten ihnen am Ende sogar die Schuhe.

Am zentralen Kuppelbau des Thermalbades hat sich bis heute nicht viel verändert. Noch immer kann man hier in den fünf Wasserbecken bei schummerigem Licht entspannen. Das Geplätscher des Wassers hallt unter der Kuppel und durch das bunte Glas an der Decke fallen Sonnenstrahlen auf die Gäste herab. Man taucht buchstäblich in ein Märchen aus Tausendundeiner Nacht ein.

Hinweis: es wird werktags nach Geschlechtern getrennt gebadet. Am Wochenende ist jedoch für alle geöffnet.

Das Gellért-Bad: ein Kind der Zwischenkriegszeit

Das bekannte Gellért-Bad wurde 1918 eröffnet und gilt als das Prachtstück des Budapester Jugendstils. Beeindruckende Fliesenmosaike und marmorne Schildkröten, aus denen Wasser in das Thermalbad fließt, sind charakteristisch für dieses einzigartige Bad. In den Mosaiken sind bunte Steine eingelassen, auf denen die Wassertemperatur zu lesen ist. Palmen geben dem architektonischen Gesamtkunstwerk mit seinen zahlreichen Säulen und Lichtöffnungen eine exotische Note. Hier kann man schwimmen und sich im luxuriösen Spa etwa bei einem Kohlensäurebad oder einer Unterwasserstrahlmassage verwöhnen lassen.

Interessant: im Außenbecken befindet sich eine der ältesten Wellenmaschinen Europas. Seit 1927 ist sie in Betrieb und funktioniert bis heute einwandfrei.

Foto: Christian Larue – Fotolia